Turnierhundesport

Bilder vom Hundesport
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Die Entwicklung des THS

Der Turnierhundesport wurde nach einem langen Reifeprozeß und Suchen nach Lösungsansätzen für eine gewaltfreie Ausbildung im Jahre 1972 von den Brüdern Hans und Rudolf Heidinger aus Mühlacker ins Leben gerufen.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nichts vergleichbares, weder in Deutschland noch im Ausland. Zum ersten Mal öffentlich vorgeführt wurde der THS am 17. September 1972 im Stadion von Mühlacker, anläßlich des 25-jährigen Jubiläums des swhv.
In den Anfangsjahren waren die Disziplinen im THS noch stark vom traditionellen Schutzhund-Prüfungswesen geprägt. Neben dem Hindernislauf und dem Gehorsam, gab es Elemente wie die Verteidigungsbereitschaft, Gegenstandbewachen, Verlorensuche und Witterungstest.
Die Turnierhundordnung, herausgegeben vom VDH/AZG, wurde im Laufe der Jahre ständig verfeinert und um Disziplinen ergänzt.
Bei der letzten überarbeitung im Jahre 2002, wurden die Elemente "Shorty" und "QSC" aufgenommen.


Was ist Turnierhundsport?

Turnierhundsport bedeutet aktive und sinnvolle Freizeitgestaltung, sportliche Ertüchtigung, Wettkampferlebnis, Lernen mit Erfolg und Niederlage umzugehen.

Das große Angebot des THS bietet nahezu ideale Möglichkeiten sich spielerisch und sportlich mit seinem Hund zu beschäftigen, wobei alle übungen dem natürlichen Lernverhalten des Hundes angepaßt sind.

Gefordert ist immer das Team - Mensch und Hund - . Die Hinderniße können der jeweiligen Konstitution angepaßt werden, sodaß das Alter des Hundes keine Rolle spielt. Es macht immer wieder Spaß zu sehen, mit welcher Begeisterung die Hunde dabei sind und ihrem enormen Bewegungsdrang freien Lauf laßen können.
Da es aber nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um Fehlerpunkte geht, ist das Alter des Hundeführers ebenfalls nebensächlich.
Damit der THS für HF jeden Alters intereßant ist, wird in verschiedenen Altersklaßen gestartet. Zusätzlich werden diese noch in weiblich und männlich eingeteilt.
In folgenden Altersklaßen kann gestartet werden:
Altersklaße (AK)
10 11 15 19 30 41 51 61
  • bis 10 Jahre
  • 11-14 Jahre
  • 15-18 Jahre
  • 19-29 Jahre
  • 30-40 Jahre
  • 41-50 Jahre
  • 51-60 Jahre
  • ab 61 Jahre
Das THS - Turnier

Ein THS - Turnier kann die Disziplinen Geländelauf (2000 m und 5000 m), Geländelauf Plus (2000 m und 5000 m), den Vierkampf 1 und 2, das Hindernislaufturnier und die Mannschaftswettkämpfe CSC (Combination-Speed-Cup) und Shorty, sowie den QSC (Qualifications-Speed-Cup) umfaßen.

2000 m/ 5000 m - Geländelauf und Geländelauf - Plus

Beim Geländelauf gibt es zwei Wettkampfarten. Beim normalen Geländelauf müßen die Hundeführer zusammen mit dem Hund eine 2000 m bzw. 5000 m lange Strecke laufen.
Der Hund ist angeleint, wobei die Leine in der Hand gehalten wird. Die einzelnen Teams starten mit ca. 1 Minute Abstand. Die vom THS-Bewerter gestoppte Zeit wird in Punkte umgerechnet.
Beim Geländelauf - Plus ist die Verwendung eines Bauchgurtsystems mit Panikhaken und Gummifederung für den HF, in Verbindung mit einem entsprechenden Geschirr für den Hund, Pflicht.
Diese Wettkampfart wurde eingeführt, da HF mit Bauchgurtsystem von ihren Hunden gezogen werden und somit einen Vorteil zu dem beim normalen Geländelauf teilnehmenden HF haben.
Sieger ist das Team, das die festgelegte Strecke in der kürzesten Zeit zurückgelegt hat. Auch hier wird für jede Altersklaße und für jedes Geschlecht der Sieger/die Siegerin getrennt ermittelt.

Vierkampf 1

Der Vierkampf besteht aus 4 Disziplinen:
Hürdenlauf, Slalom und Hindernislauf erfolgen in zwei Durchgängen. Alle Laufdisziplinen können mit angeleintem oder mit frei laufendem Hund gezeigt werden. Im Hürdenlauf und Slalom werden, falls auf die Leine verzichtet wird, je 10 Bonuspunkte gut geschrieben. Beim Hindernislauf spielt die Art der Ausführung keine Rolle.

1. Gehorsamsübung:
Verlangt werden Leinenführigkeit und Freifolge mit Wendungen, Tempowechsel und Anhalten, Sitz - und Platzübung aus der Bewegung mit frei folgendem Hund. Verbunden ist die letzte übung mit dem Heran rufen des Hundes, Vorsitzen und Herumgehen zur Grundstellung. Beim Turnierhundsport spielt also der Grundgehorsam eine wichtige Rolle.

Gehorsam

2. Hürdenlauf:
Der Hürdenlauf führt über eine Strecke von 50 Metern. Während der Läufer neben den Hürden mitläuft, werden dem Hund drei Hürden in den Weg gestellt, die jeweils 1 Meter breit und 40 cm hoch sind. Läufer und Hund müßen diese Strecke parallel bewältigen, d.h. der Hund darf weder vorprellen noch nachhängen.
Bei der überquerung der Hürden müßen sich beide auf gleicher Höhe befinden. Ist dies nicht der Fall, so gibt es für jede fehlerhaft genommene Hürde je 2 Strafpunkte (= zusätzliche Laufsekunden). Das Abwerfen einer Stange wird mit 5 Fehlern bestraft.

Hürdenlauf

3. Slalom:
Die dritte Aufgabe im Vierkampf führt über eine reine Laufstrecke von 75 Metern. Auf dem Weg vom Start bis ins Ziel müßen Läufer und Hund fünf Tore paßieren. Zwei Stangen mit einem Abstand von 1,40 m markieren jedes dieser Tore. Dies bedeutet pro Lauf sechs Beschleunigungßprints, fünf Bremsmanöver und fünf Kurvenläufe.

Slalom

4. Hindernislauf:
Acht in der Turnierordnung vorgegebene Hinderniße muß der Hund auf der 75 m langen Laufstrecke bewältigen, während der Hundesportler nebenher läuft.
Dies sind im Einzelnen:
Hürde, Schrägwand oder Treppe, Tunnel, Laufdiel, Tonne, Reifen oder Durchsprung, Hoch-Weitsprung, Hürde.
Bei dieser Disziplin können HF und Hund ihre Sprintfähigkeit meßen, da sie sich während des Durchgangs nicht auf einer Höhe befinden müßen.
Hindernislauf


Helga und Allegro
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Vierkampf 2

Beim ersten Start im VK 2 muß der HF die geforderte Punktzahl von 54 Punkten im Gehorsam mit dem gleichen Hund nachweisen können.

Alle Gehorsamübungen werden mit frei folgendem Hund ausgeführt. Das Laufschema ist gleich mit dem des VK 1. Unterschied zum VK 1 ist hier neben Sitz - und Platzübung, die Stehübung.

Der wesentliche Unterschied besteht im Hürdenlauf. Hier werden die Hürden gemeinsam von Hund und HF überlaufen. Zudem muß eine Wendestange umrundet und eine parallel aufgebaute Strecke wieder zurückgelaufen werden. Die Gesamtstrecke beträgt 80 Meter, allerdings ist im VK 2 nur ein Durchlauf gefordert.


Hindernislaufturnier

Das Hindernislaufturnier kann auch als Einzeldisziplin gelaufen werden. Hier werden die Hunde in zwei Größenklaßen aufgeteilt:
Schulterhöhe bis 50 cm und Schulterhöhe über 50 cm Die Hürden am Start und Ziel und der Hoch-Weit-Sprung werden dementsprechend angepaßt.

Shorty

Der Shorty ist ein Mannschaftswettbewerb für Zweier-Teams und eigentlich ein CSC in Kurzbahnform. Zeitmeßung und Regeln sind identisch mit denen des CSC.
Shorty
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CSC (Combination Speed Cup)
Der CSC ist ein Kombinationslauf für Mannschaften und setzt sich aus den drei Laufelementen des Vierkampf 1 zusammen: Slalom, Hürdenlauf, Hindernislauf.

Um die Attraktivität des CSC zu steigern, werden die Geräte des Vierkampfs durch zwei zusätzliche Geräte, den "Frankfurter Kreisel" und die "Mühlacker Harfe" erweitert. Beim CSC bilden drei Teams ( Mensch/Hund) eine Mannschaft, die einen in drei Sektionen unterteilten Parcours als Staffel durchlaufen. (Mindestfläche: 25 x 50 m)

Jedes Team läuft eine Sektion und gibt durch den Zieldurchlauf seiner Bahn den Start für das nächste Team frei.
Auch hier werden Fehler an und bei den Hindernißen als Strafsekunden der Laufzeit zu addiert. Die Mannschaft, die am Ende die kürzeste Zeit für den Parcours benötigt hat, gewinnt den CSC. Jugendmannschaften werden getrennt von Erwachsenen gewertet.

CSC
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QSC (Qualifications-Speed-Cup)

Hier treten zwei Teams gegeneinander im direkten Vergleich auf zwei baugleichen Geräteparcours an. Ausgelegt ist dieser Wettbewerb für 16 Teilnehmer.
Der Unterschied zu allen anderen Laufdisziplinen im THS besteht darin, daß hierbei alle ausgelaßenen Hinderniße so lange neu angelaufen werden, bis sie vom Hund genommen wurden.
Der jeweilige Sieger kommt eine Runde weiter.
QSC